Ehrungen

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Johannes Th. Eschen-Preis

Der Johannes Theodor Eschen-Preis, der seit 2000 für besondere und innovative Leistungen bei der Abfassung von musiktherapeutischen Abschlussarbeiten verliehen wird, ist der wichtigste fachspezifische Preis im deutschsprachigen Raum. Der Preis ist nach Professor Johannes Theodor Eschen (1925 – 2013) benannt, der jahrelang Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie (Vorgängerorganisation der DMTG) und Leiter des Instituts für Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg war.

Der Förderpreis wird alle zwei Jahre von der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG), dem Österreichischen Berufsverband der Musiktherapeut:innen (ÖBM) und dem Schweizerischen Fachverband für Musiktherapie (SFMT) ausgeschrieben. Eingereicht werden können alle offiziellen Abschlussarbeiten von staatlichen und privatrechtlich organisierten Musiktherapie-Studiengängen der vorausgegangenen zwei Jahre.

Die Verleihung findet jeweils im Rahmen einer musiktherapeutischen Fachtagung in Deutschland, Österreich oder der Schweiz statt und bietet die Möglichkeit, die ausgezeichneten Arbeiten in einem größeren Umfang bekannt zu machen.
Der Preis und die Auszeichnungen umfassen auch die Publikation eines Originalartikels auf der Grundlage der eingereichten Arbeit in der Musiktherapeutischen Umschau (MU).

Ausschreibung, Auswahlprozess und Verleihung des Preises werden durch ein länderübergreifendes Team organisiert, das sich derzeit aus folgenden Personen zusammensetzt: Dominik Denkmayr (A), Anne-Katrin Jordan (D), Sandra Lutz Hochreutener (CH), Anja Schäfer (A), Nicola Scheytt (D) und Maria Sembdner (D).

Ausschreibung Eschen-Preis 2024
Formblatt

Katharina Gatti und Barbara Oplatka sind die Preisträgerinnen des Johannes Th. Eschen-Preises 2022.

Katharina Gatti (SRH Hochschule Heidelberg)
Klang(t)räume. App-gestütztes kollaboratives therapeutisches Songwriting mit Jugendlichen.

Die Jury schätzt das ansprechende und klar gefasste Thema. Die Nutzung digitaler Ressourcen könnte im Nachgang als historisch verstanden werden. Als berufspolitisch relevant wird die Arbeit bezeichnet im Kontext von psychotherapeutischer Orientierung zu sozialer Arbeit/Community Musictherapy.

Barbara Oplatka (Zürcher Hochschule der Künste u.a.)
Kontakt – Begegnung – Beziehung mit Musik. Über die Bedeutung der Musik für die musiktherapeutische Beziehung

Die Arbeit wird wissenschaftlichem Anspruch gerecht, sei anschlussfähig an die Psychotherapie-Forschung, so die Jury; das Thema sei von ganz zentralem Interesse.  Gewürdigt wird, dass die eigene Methodik kritisch herausgearbeitet wird: Ein  klassisches Bild des Vorgehens in experimenteller Arbeit.

Sieben Abschlussarbeiten von Absolventen deutschsprachiger Musiktherapie-Ausbildungen wurden von einer internationalen Jury für den Johannes Th. Eschen-Preis nominiert – in alphabetischer Reihenfolge:

Joana Maria Aderi (Zürcher Hochschule der Künste in Kooperation mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik. MAS in Klinische Musiktherapie)
Fünf psychische Störungen musikalisch erforscht – Fünf klingende Portraits: www.stoerungsmusik.de

Miriam Adolf (Institut für Musiktherapie, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
Disruption – Intersektionalität und Queer Theory als Perspektiven einer an sozialer Gerechtigkeit orientierten musiktherapeutischen Ausbildung und Praxis

Jasmin Andergassen (Zürcher Hochschule der Künste in Kooperation mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik. MAS in Klinische Musiktherapie)
Weibliche Identität und Sexualität – Ein musiktherapeutisches Angebot für Frauen

Melchior Brunner (Zürcher Hochschule der Künste in Kooperation mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik. MAS in Klinische Musiktherapie)
Musiktherapie in Hospiz- & Palliativ Care – Möglichkeiten und Bedingungen für Wandlung

Katharina Gatti (SRH Hochschule Heidelberg. Studiengang: MA Musiktherapie)
Klang(t)räume – App-gestütztes kollaboratives therapeutisches Songwriting mit Jugendlichen

Mira Franziska Hüsers (Institut Musiktherapie, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
Sehnsuchtsort Musiktherapie – Vom langen Weg der emigrierten Wiener Musikerin Felice Wolmut zur Musiktherapeutin in den USA der 60er Jahre

Barbara Oplatka (Zürcher Hochschule der Künste in Kooperation mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik. MAS in Klinische Musiktherapie)
Kontakt – Begegnung – Beziehung mit Musik. Über die Bedeutung der Musik für die musiktherapeutische Beziehung

2022: Katharina Gatti & Barbara Oplatka
2020: Dominik Denkmayr, Belobigung: Marlene Emminger
2018: Anita Neudorfer, Belobigung: Daniela Lechner
2016: Jacqueline Stohler, Belobigungen: Susanne Korn, Isolde Binzer
2014: Sina Glomb, Belobigung: Eva-Maria Eidenbenz
2012: David Kierspel, Belobigungen: Lukas Hartl, Stefanie Hoffmann
2010: Karin Holzwarth, Belobigung: Monika Kern
2008: Monika Esslinger, Belobigungen: Saya Shiobara, Agnes Burghardt
2006: Regina Weiß, Belobigungen: Britta Warme, Julia Scholtz
2004: Ulla Pfefferle, Belobigungen: Juliane Stein, Isabell Paduch, Eva Phan Quoc
2002: Monika Smetana (vorm. Lagler), Belobigung: Karin Mössler
2000: Ulrike Mönter, Belobigungen: Susanne Heinze, Dorothea Schönhals-Schlaudt

Gertrud Katja Loos-Medaille

Mit der Katja-Loos-Medaille ehrt die DMtG Personen oder Institutionen von überregionaler Bedeutung, die sich in besonderem Maße für die Musiktherapie eingesetzt haben, selbst jedoch nicht musiktherapeutisch tätig sind. Mit der Namensgebung halten wir das Gedenken an Gertrud Katja Loos (1916 – 2000) lebendig – eine Wegbereiterin der Musiktherapie in Deutschland, deren Name untrennbar mit der Entwicklung der Musiktherapie im deutschsprachigen Raum verbunden ist.

Die Medaille hat einen symbolischen Wert: Sie zeigt die Fotografie einer antiken minoischen Gemme, die nach Meinung von Archäologen eine Muschelhornspielerin zeigt und etwa aus der Zeit 2000 v. Chr. datiert. Das Original befindet sich heute in einem Museum in Iraklion.

2022 Hardy Müller, Beauftragter für Patientensicherheit der TK (Laudatio: Prof. Dr. Lutz Neugebauer)
2022 Christine Decker-Voigt (Laudatio: Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre)
2020 Dr. Helmut Röhrborn (Laudatio: Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre)
2018 Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther (Laudatio: Prof. Dr. Isabelle Frohne-Hagemann)
2013 Deutsche Kammerphilharmonie Bremen (Laudatio: Prof. Dr. Almut Seidel)
2011 Prof. Dr. Peter Petersen (Laudatio: Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre)
2007 Paul Rothenfußer, Rothenfußer-Stiftung (Laudatio: Prof. Dr. Thomas Wosch)
2006 Prof. Dr. David Aldridge (Laudatio: Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre)
2005 Prof. Dr. Horst Kächele (Laudatio: Prof. Dr. Tonius Timmermann)
2003 Andreas-Tobias-Kind-Stiftung (Laudatio: Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre)
2002 Prof. Dr. Dr. h.c. Hermann Rauhe, Präsident der Hochschule Hamburg (Laudatio: Prof. Dr. Susanne Metzner)
2001 wiss. Leitung der Psychotherapiewochen Lindau (Laudatio: Prof. Dr. Susanne Metzner)
2001 Volker Bernius, Redakteur HR und der Musiktherapeutischen Umschau (Laudatio: Waltraud Trolldenier)

Ehrenmitgliedschaften

Im früheren Berufsverband der Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten Deutschlands (BVM) als auch in der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie konnte die Mitgliederversammlung bei besonderen Verdiensten um die Musiktherapie die Ehrenmitgliedschaft verleihen. Die DMTG hat diese Tradition fortgeführt.

2000 Volker Bernius
2000 Prof. Dr. Isabelle Frohne-Hagemann
2000 Prof. Dr. Hans-Helmut Decker-Voigt
2006 Prof. Dr. Almut Seidel
2007 Paul Rothenfußer
2011 Dr. Monika Nöcker-Ribaupierre
2013 Prof. Dr. Johannes Theodor Eschen †
2015 Prof. Dr. Karin Schumacher
2019 Ilse Wolfram
2020 Marie-Luise Zimmer