Tinnitus

Foto: © Manfred Brauns

Musiktherapie in der Tinnitusbehandlung

Tinnitus – die Wahrnehmung eines störenden Tones oder unangenehmen Rauschens ohne äußere Schallquelle – ist ein weltweit verbreitetes Phänomen mit stetiger Zunahme. Er gehört mittlerweile zu den häufigsten Symptomen im HNO-medizinischen Bereich. Insgesamt sind rund 10 – 15% aller Menschen davon betroffen und speziell in Deutschland leiden ca. drei Millionen Menschen an Tinnitus.

Die Auslöser sind sehr vielfältig. Trotz unterschiedlicher Auslöser sind aber immer dieselben neuronalen Mechanismen verantwortlich: Man geht davon aus, dass neuronale Erregung und Hemmung im Hörsystem aus dem Gleichgewicht geraten sind. Die Folgen von chronischem Tinnitus lassen sich auch im Gehirn nachweisen. Beispielsweise wurden mittels Magnetresonanztomographie (MRT) Veränderungen der beteiligten Gehirnaktivitäten und –Strukturen gemessen. Geeignete Therapieformen wie zum Beispiel die Musiktherapie können diese Fehlentwicklung jedoch eindämmen oder ganz rückgängig machen.

Alle Musiktherapie-Arten machen sich die Plastizität des Gehirns zunutze: die fundamentale, immerwährende Fähigkeit, neuronale Verbindungen und sogar ganze Hirnregionen neu zu organisieren. Auditive Therapien setzen direkt am Hörnerven an, sie greifen in neuronale Mechanismen ein und können damit die Tinnitusbelastung deutlich reduzieren. Studien haben belegt, dass schon 15 Minuten tägliches aufmerksames Hören die Synapsen im auditiven Cortex verändert, dass also ein bewusstes Hören zu einer „Umprogrammierung“ im Cortex führen kann und der Tinnitus in den Hintergrund rückt. Und ein Hörtraining in Form von Summen verändert außerordentlich rasch die „Platine“ des Gehirns – Ohrgeräusche lassen sich so buchstäblich wegsummen.

Wir stellen hier die zwei wichtigsten Ansätze ausführlich vor:

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