Ein präventives Projekt für Mädchen im Alter von 10-11 Jahren zur positiven Entwicklung des Selbstwerts
Keywords
Geschlechtsspezifische Primärprävention, Selbstwert, Mädchen, körpereigene Instrumente, körperliche Veränderungen, Pubertät

Den Selbstwert stärken bevor Symptome entstehen: Primärprävention ist eine effektive Vorgehensweise, um die psychische Gesundheit junger Mädchen zu fördern, den Veränderungen durch die Pubertät kraftvoll begegnen zu können und flexibel mit ihnen umzugehen
Allgemeine Angaben
Projektleitung
Anna Lisa Prechtl
Beteiligte Personen
Dissertation: Prof. Dr. Eckhard Weymann (Erstgutachter), Prof. Dr. Susanne Bauer (Zweitgutachterin), Prof. Dr. Anne-Kathrin Jordan (dritte Betreuerin).
Institution
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Zeitlicher Rahmen
Bis 2023/2024
Rahmen der Arbeit
Dissertation
Form der Arbeit
Studie
Förderung
Projektförderung durch die Andreas Tobias Kind Stiftung und die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Hamburg.
Hintergrund
Das Grundbedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz korreliert mit psychischer Gesundheit. Selbstbewertungen sind in der frühen Kindheit unrealistisch hoch und sinken bis zum mittleren Jugendalter ab. Weibliche Jugendliche weisen häufiger eine Abnahme des Selbstwerts auf als männliche. Die Entwicklung des Selbstwerts hängt auch davon ab, wie gut die Entwicklungsaufgaben bewältigt werden. Die körperlichen Veränderungen in der Pubertät nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein.
Projektidee: Im echt stark-Projekt werden Spielideen zu Instrumenten, Stimme und Bodypercussion angeboten, ein Selbstwert stärkendes Feedback (direkt/indirekt) kommt zum Einsatz und die Hilfs-ichs „Lotte und Cleo“ schaffen Gesprächsangebote über die Themen der Mädchen.
Workshop: Musiktherapeut*innen, die sich für das Projekt interessieren, nehmen am Workshop teil, welcher die eigene Projektdurchführung zum Ziel hat.
FORSCHUNGSFRAGEN
Kann das echt stark-Projekt zu einer positiven Entwicklung des Selbstwerts beitragen?
Was sind wirksame Faktoren des Projekts?
Methode
Studiendesign
Mixed Methods, Explanatory Design (N = 90). Einschlusskriterien: Mädchen im Alter von 10-11 Jahren. Ausschlusskriterien: Diagnosen psychischer Erkrankungen.
Durchführung
15 echt stark-Projekte mit jeweils sechs Mädchen. Größe der Stichprobe n=58.
Quantitativ
Es kommen zwei standardisierte Tests zum Einsatz: Aussagen-Liste zum Selbstwertgefühl für Kinder und Jugendliche (ALS) und Hamburger Neurotizismus- und Extraversionsskala für Kinder und Jugendliche (HANES-KJ), welche die Mädchen ausfüllen. Qualitativ: Leitfadeninterviews ermitteln Inhalte des Projekts, welche die Teilnehmerinnen als hilfreich empfunden haben. Die Interviews werden durch die Projektleiterin und mit der Studie betrauten Mitarbeiterin durchgeführt. Sitzungsprotokolle der Musiktherapeut*innen geben Aufschluss über inhaltliche Schwerpunkte. Tonaufnahmen der Musik geben Aufschluss über den Einsatz körpereigener Instrumente.
Ergebnisse
In der Pilotphase konnte durch den Einsatz des standardisierten Fragebogens ALS eine Steigerung der Prozentränge beim Selbstwert-Test bei der Hälfte der Teilnehmerinnen gemessen werden. Die Mädchen nutzten rege die Möglichkeit für Spiel und Gespräch, zeigten sich hierbei sehr offen und haben regelmäßig am Projekt teilgenommen. Die Teilnehmerinnen musizierten mit Instrumenten und körpereigenen Klängen. Sie nutzten auch untereinander die Möglichkeit des Selbstwert stärkenden Feedbacks.
Diskussion
Die Steigerung der Prozentränge beim Selbstwert-Test in der Pilotstudie zeigt, dass sich das Selbstwertgefühl von Mädchen im Alter von 10-11 Jahren positiv beeinflussen lässt. Genauere Angaben zu den Wirkfaktoren des Projekts soll die laufende Forschungsarbeit liefern.
Ausblick
Nach erfolgter Evaluation soll der Workshop interessierten Musiktherapeut*innen regelmäßig angeboten werden. Das echt stark-Projekt versteht sich als Baustein zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit junger Mädchen und nutzt dazu die Qualitäten musiktherapeutischen Handelns und Erlebens beim gemeinsamen Musikmachen. Derzeit sind Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen musiktherapeutischen Angeboten aus dem Bereich der Prävention im Gespräch
Eigene Veröffentlichungen
Prechtl, A. L. (2018). Musiktherapeutische Prävention für 11-jährige Mädchen am Beispiel des Selbstwerts, eine Fallstudie über das Projekt echt stark. In: Jordan, A.-K., Pfeifer, E., Stegemann, T. & Lutz Hochreutener, S. (Hrsg.), Musiktherapie in pädagogischen Settings, Impulse aus Praxis, Theorie und Forschung (S. 185-203). Münster: Waxmann.
Projekt-Webseite: echtstark-projekt.de .
Sie haben Interesse an der Veröffentlichung Ihrer Forschungsarbeit als Steckbrief Forschung? Hier in den FAQs finden Sie alle wichtigen Infos, inklusive Word-Vorlage!
Wer kann einen Steckbrief einreichen?
Alle, die gerade selbst an einem Forschungsvorhaben arbeiten, oder dieses abgeschlossen haben. Das Angebot richtet sich also an Studierende der Musiktherapie (B.A., M.A. und PhD), Musiktherapeut:innen aus Praxis und Forschung und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen.
Wo erscheinen die Steckbriefe?
Nach redaktioneller Durchsicht erscheinen die Steckbriefe auf dem Blog der DMtG. Ausgewählte Steckbriefe werden in der Rubrik Forum Forschung in der Printausgabe der Musiktherapeutischen Umschau regelmäßig veröffentlicht und sind damit als Zeitschriftenbeitrag zitierfähig.
Ist eine Veröffentlichung garantiert?
Nach der redaktionellen Bearbeitung und Freigabe durch Sie wird Ihr Steckbrief online veröffentlicht. Eine Veröffentlichung in der Printausgabe der MU ist nicht garantiert, hier erscheinen ausgewählte Steckbriefe.
Ich habe bisher keinen Forschungssteckbrief verfasst und habe auch sonst noch keine Erfahrung damit, in Fachzeitschriften zu veröffentlichen.
Sie werden bei der Finalisierung Ihres Steckbriefes redaktionell unterstützt und wir freuen uns, wenn Sie mit der Einreichung erste Schritte als Autor:in machen.
Was kommt nach Einsendung meines Forschungssteckbriefes auf mich zu?
In der Regel wird ihr Forschungssteckbrief nicht exakt so veröffentlicht, wie Sie ihn zum ersten Mal eingereicht haben. Wie bei allen Einreichungen im Bereich der Wissenschaft erhalten Sie auch hier Kommentare und Korrekturvorschläge. Verstehen Sie dies nicht als Kritik Ihres Forschungsvorhabens, sondern als Anregung, wie Sie ihr Projekt noch besser nach wissenschaftlichen Standards darstellen können.
Was habe ich davon, den Steckbrief zu erstellen?
Sie haben eine kompakte Zusammenfassung Ihrer Arbeit, auf die Sie per Online-Link verweisen können. Damit haben Sie eine Referenz, die z.B. bei der Beantragung von einem Stipendium oder Drittmitteln hilfreich sein kann. Andere Kolleg:innen und Forschungsinteressierte erfahren von Ihnen und Ihrem Projekt und es können sich inspirierende und konstruktive Kontakte ergeben. Sie haben die Darstellung Ihres Projektes strukturiert und damit einen Entwurf für ein Abstract oder ein Kongressposter. Unter Umständen haben Sie als Autor:in einen ersten Schritt in die musiktherapeutische Forschungscommunity getan, auf den weitere folgen können.
Was mache ich, wenn ich noch keine Ergebnisse habe?
Auch laufende Projekte sind sehr willkommen. Stellen Sie Hintergrund und Ihre Methodik dar, auch vorläufige Ergebnisse können berichtet werden. Auch ein Update des Steckbriefes ist jederzeit möglich.
Wie aufwändig ist das?
Die Word-Vorlage bietet eine gute Strukturierungshilfe. Wenn Sie sich über Ihre Fragestellungen, Methodik und Ergebnisse im Klaren sind, ist das schnell ausgefüllt. Wenn nicht, lassen Sie sich Zeit, um durch die Vorlage Ihr Projekt zu strukturieren.
Was passiert mit meinem Namen, Foto und meiner E-Mailadresse?
Ihre persönlichen Daten werden allein im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Steckbriefes verwendet, damit an Ihrem Projekt Interessierte mit Ihnen in Verbindung treten können. Als DMTG-Mitglied kann es empfehlenswert sein, die entsprechende IhrName@musiktherapie.de-Adresse zu nutzen. Das Antragsformular für eine IhrName@musiktherapie.de-Mailadresse finden Sie im Mitgliederbereich.
Muss ich alles ausfüllen?
Nein. Optionale Punkte sind mit Sternchen markiert. Allerdings ist für die Veröffentlichung Ihre Zustimmung erforderlich, die Sie am Ende der Vorlage geben können.
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Sie schicken Ihn an forschung.mu@musiktherapie.de, zusammen mit einem für die Veröffentlichung freigegebenen Portraitfoto sowie kurzem CV für unsere Steckbrief-Galerie.
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MU-Redaktion Forum Forschung