Symposium "Sprachkunst in der Musiktherapie" der Zürcher Hochschule der Künste. FOTO: ZHdK

Symposium “Sprachkunst in der Musiktherapie” der Zürcher Hochschule der Künste

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Ich wurde gebeten, ein paar Worte zum Symposium „Sprachkunst in der Musiktherapie“ zu schreiben, welches am 26. und 27. Jänner 2024, veranstaltet von der Zürcher Hochschule der Künste, stattgefunden hat.

Das tue ich sehr gerne, habe ich doch „kämpfen“ müssen, um teilnehmen zu können: Das Anmeldeverfahren sollte in diesem Jahr rein digital stattfinden – doch war es so kompliziert und mit so vielen Hürden versehen, dass mir eine Anmeldung auf digitalem Wege nicht gelungen ist. Ich fürchte, dass Zürich einige Interessenten durch diese große Herausforderung verloren hat.

Wie herrlich unkompliziert und willkommen heißend war dann das Symposium selbst! 

Symposium „Sprachkunst in der Musiktherapie“, 26./27. Januar 2024 an der Zürcher Hochschule der Künste
Benjamin Hoeltjes Vortrag "Rapmusiktherapie". Foto: Zürcher Hochschule der Künste

Da waren drei völlig unterschiedliche Vorträge für alle:

  • Unkonventionell – Jürg Halter: „Bitte, ich versuche zu sprechen“;
  • anhand von berührendem Fallbeispiel, wissenschaftlich und zugleich praxisnah, durch Diandra Russos Saxophonspiel vertieft – Sandra Lutz Hochreutener: „Körper-, Musik- und Wort-Sprache im Trialog“;
  • mehrsprachig im wahrsten Sinne des Wortes – Benjamin Hoeltje „Rapmusiktherapie (RMT)“.

Alle drei Vorträge lebendig, „mitnehmend“ – sehr lohnend!

Buchvorstellung "Literaturkompass Musiktherapie" im Rahmen des Symposiums "Sprachkunst in der Musiktherapie"
Buchvorstellung "Literaturkompass Musiktherapie". Foto: Zürcher Hochschule der Künste

Am Abend fand die Buchvernissage für den neuen “Literaturkompass Musiktherapie” (individuelle Zusammenfassungen von 101 ausgewählten Büchern über Musiktherapie) statt – leider wurde der Bitte, dass sich die anwesenden Rezensenten vorstellen, nur kurzzeitig entsprochen.

Symposium „Sprachkunst in der Musiktherapie“, 26./27. Januar 2024 an der Zürcher Hochschule der Künste
Zwei Sessions boten je sechs parallele Workshops an. Foto: Zürcher Hochschule der Künste

Wir wurden wunderbar verpflegt und gastfreundlich auch durch das Haus zu den Workshops gelotst. Ich habe an zweien teilnehmen dürfen:

Dr. Joram Ronel – Vom Erleben zur Sprache: Gruppentherapeutisches Arbeiten mit Gegenübertragungsprozessen und Reinszenierung – schaffte es, 35 Teilnehmer wahrzunehmen. Er unternahm den Versuch, die Gruppendynamik in einem von einer Teilnehmerin eingebrachtem Fall anhand der Befindlichkeiten der zuhörenden Teilnehmer verständlich zu machen. Die Zeit war zu kurz, der Einblick in die Arbeitsweise gelungen.

Ulrike Noffke -„Alles – außer Sprache!“- ließ uns Teilnehmerinnen leibhaftig erfahren, was es bedeuten kann, wortlos, ausgeliefert, Musiktherapie zu erfahren/ Kontakt mit dem Leben „da draußen“ aufnehmen zu können bzw. über Musik Wege zu finden, um eine Verbindung aufzubauen zu einer Person, deren Reaktionsmöglichkeiten minimal sind.

Symposium „Sprachkunst in der Musiktherapie“, 26./27. Januar 2024 an der Zürcher Hochschule der Künste
Die 101 im "Literaturkompass Musiktherapie" rezensierten Bücher. Foto: Zürcher Hochschule der Künste

Was bin ich froh, dass ich mich nicht vom digitalen Anmeldeverfahren habe abhalten lassen! Selten habe ich so viel „mitgenommen“ von einem Symposium – Danke an alle Vortragenden, Organisatoren, im Hintergrund Unterstützenden!

Links vom Veranstalter und von den Ausstellern

Zürcher Hochschule der Künste – www.zhdk.ch 

Naturtonmusik Instrumentenbau, Martin Kucera – https://naturtonmusik.ch  

Raven Spirit Ritual- und Weltmusikladen, Thomas Hari Würmli – www.raven-spirit.ch 

Buchhandlung Klio, Christine Heininger – https://klio-buch.ch 

Anette Rawe – Mobilés für Erwachsene – www.annette-rawe.de 

Thomas Stegemann, Sandra Lutz Hochreutener, Hans Ulrich Schmidt (Hg.). Literaturkompass Musiktherapie. Psychosozial-Verlag, Gießen, 2023. 268 S., ISBN 978-3-8379-3156-3, € 39,99 (D).

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Stefanie Preisl

Dipl. Musiktherapeutin (Universität Witten Herdecke), weitere Zertifikate u.a. in Systemorientierter Beratung (Innsbruck), Kinderschutz in der Medizin (Ulm), Das EBQ-Instrument und seine entwicklungspsychologischen Grundlagen (Berlin). Seit 1995 tätig in Dornbirn (Österreich) in den Kinderdiensten der aks gesundheit, einem ambulanten Therapiezentrum für entwicklungsverzögerte, verhaltensauffällige, geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche.

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