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Musiktherapie erstmals gefördert im Rahmen der ‘Kleine Fächer-Wochen’ 2019

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Die Kleine Fächer-Wochen der Hochschulrektorenkonferenz widmen sich 2019 erstmals der Musiktherapie.

In der Förderung „Kleine Fächer-Wochen an deutschen Hochschulen“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben sich in 2019 erstmals alle sechs deutschen Hochschulstandorte Musiktherapie unter Leitung der SRH-Hochschule Heidelberg zusammen geschlossen und zusammen für das Wintersemester 2019/2020 die Maximalfördersumme von 60.000 Euro erfolgreich eingeworben. Der Initiative der SRH-Hochschule Heidelberg folgten im Verbund die Universität Augsburg, die Universität der Künste Berlin, die Hochschule für Musik und Theater Hamburg, die Theologische Hochschule Friedensau und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Ziel dieser Förderung von HRK und BMBF ist es, bewusst kleinen Fächern mit vergleichsweise wenigen Studenten, Studiengängen und Professoren deren Beiträge für Gesellschaft und Wissenschaft sowohl für die Öffentlichkeit als auch in Universität und Hochschulen zu zeigen und mehr Aufmerksamkeit zu geben.

Die „Kleinen Fächer-Wochen“ der Musiktherapie sind im Wintersemester unter dem Thema „Musiktherapie im Spannungsfeld gesellschaftlicher Herausforderungen – ein Verbundprojekt zu Lehre, Forschung und Praxis“ angetreten. Von September 2019 bis Februar 2020 werden insgesamt 13 Veranstaltungen angeboten. Augsburg, Heidelberg und Berlin bieten dabei sogar Zyklen von jeweils drei bis vier Veranstaltungen an. Den Auftakt gab sehr passend die SRH-Hochschule Heidelberg mit ihrer Festveranstaltung zum 40. Jubiläum als ältester Standort unter den sechs deutschen Hochschulstandorten Musiktherapie. Die 13 Veranstaltungen sprechen Studieninteressierte an, geben mit Konzerten und Vorträgen Schnittstelleneinblicke zu Kunst und Medizin, sprechen Bürger und Bürgerinnen an und beziehen sie ein in Anwendungsfelder der Musiktherapie in Altenhilfe, Jugendhilfe, Klanggestaltung im Gesundheitswesen und Palliativmedizin, zeigen neueste interdisziplinäre und internationale Forschung der deutschen Musiktherapie mit Doktoranden- und Post-Doc-Projekten sowie deren Netzwerke und Doktorandenschulen.

Ein erster Kurzüberblick wird auf der folgenden Webseite (jeweils mit Buchstabe M) gegeben: www.hrk.de

Weitere detaillierte Beschreibungen und Informationen zur Teilnahme sind auf den jeweiligen Veranstaltungsseiten der sechs Hochschulen zu sehen. Darüber hinaus sind die Veranstaltungen auch im DMtG-Veranstaltungskalender eingestellt.

Insgesamt gibt der Zusammenklang mit diesem gemeinsamen öffentlichen Auftreten den aktuellen Stand der Studiengänge Musiktherapie in Deutschland, der musiktherapeutischen Forschung deutscher Hochschulen und der wissenschaftlich fundierten Anwendung von Musiktherapie in Deutschland wider. Die im allgemeinen Jahresthema der HRK formulierten „großen Potenziale“ der kleinen Fächer werden sehr deutlich dargestellt mit wissenschaftlicher Exzellenz und ihrem gesellschaftlichen Transfer für die Bearbeitung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen zu Gesundheit, Spiritualität, Digitalisierung und demographischer Entwicklung mit einer erreichten und weiter auszubauenden interdisziplinären Vernetzung mit anderen großen und kleinen Fächern.

Autor: Prof. Dr. Thomas Wosch
Leiter Master Musiktherapie für Menschen mit Behinderung und Demenz an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

 

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Thomas Wosch

Prof. Dr. Thomas Wosch studierte Musikwissenschaft (Humboldt Universität zu Berlin), Psychologie und Soziologie (Freie Universität Berlin) und Musiktherapie (Akademie für Angewandte Musiktherapie Crossen). Musiktherapeutisch tätig in der Psychiatrie. Professor für Musiktherapie in der Sozialen Arbeit, dann Studien­gangsleiter des Master Musiktherapie bei Behinderung und Demenz, an der Hochschule für angewandte Wissen­schaften Würzburg-Schweinfurt (bis 2019). Deutscher Leiter des internationalen Forschungs­projekts Homeside, bereitet derzeit einen Master Musiktherapie für Empowerment und Inklusion vor. https://ifas.fhws.de/homeside/

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Guten Tag,
    ich arbeite in der sozialen Betreuung in der stationären Pflege . Dafür werden nach wie vor fast nur Hilfskräfte mit der Qualifizierung Betreuungsassistent nach 43b SGB IX eingestellt und im Bereich Musik werden meistens nur Volkslieder gesungen, wobei viele Betreuungskräfte sängerisch und musikalisch nicht so versiert sind und das Singen kaum “therapeutisch/fördernd ” gesehen und eingesetzt wird.

    Wie immer liegt es meistens am Geld : ob und wie wird konkret geplant und realisiert, dass in der stationären Demenzbetreuung in Heimen qualifizierte Musikpädagogen, Musikgeragogen , Musiktherapeuten eingesetzt und bezahlt werden?
    Voraussetzung dafür ist auch die Grundhaltung und Anspruchsdenken in der Pflege…

    ich habe ursprünglich Schulmusik in Bamberg studiert und arbeite seit 8 Jahren mit der Qualifizierung Betreuungsassistent und Musikgeragogik im Pflegeheim, laufe aber gegen Wände für intensiveren und qualifizierten Einsatz von Demente aktivierende Musikmöglichkeiten.
    Wie soll die Anerkennung und konkreter Einsatz von Musikgeragogik und Therapie realisiert werden, wer soll das bezahlen? Die Pflegeversicherung sicher nicht….

    Deshalb leite ich wenigstens freiberuflich eine Musikgruppe bei der Alzheimer Gesellschaft München unter AGMaktiv. http://www.agm-online.de

    ich wäre dankbar für ihre Rückmeldung in Bezug auf realistische Praxis.

    Viele Grüße
    Ute Zeeb-Seidenspinner

    1. Bettina Eichmanns

      Liebe Frau Zeeb-Seidenspinner, vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihr Engagement für den Einsatz qualifizierten musikbezogener Leistungen in der Pflege. Sie können sich für einen Austausch an unser Netzwerk “Musiktherapie mit alten Menschen” (Almuth, http://www.almuth.net) wenden. Bettina Eichmanns

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