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Studierendenvertretung berichtet vom dritten OMG – Online-Musi-Getümmel

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OMG, die Dritte! Forschung kann lebendig sein und Spaß machen!

Ein Bericht von Caroline Köhler

Das Online-Musi-Getümmel (OMG) ging am 13. Februar 2023 in die dritte Runde – dieses Mal mit Live-Übertragung aus der Hochschule in Heidelberg. Zu Gast waren dort Volker Bernius, Chefredakteur der Musiktherapeutischen Umschau, sowie Katharina Gatti. Die Musiktherapeutin ist Anwärterin auf den Johannes Th. Eschen-Preis und berichtete über ihre nominierte Masterarbeit.

Herr Bernius, erzählen Sie mal.

Was macht eigentlich die Musiktherapeutische Umschau? Praxisberichte, Essays, Grundlagenforschung – dies und mehr findet man in der Zeitschrift, die sich nun im 43. Jahrgang befindet und vier Mal jährlich publiziert wird. „Unser Ziel ist es, wissenschaftliche Beiträge zu veröffentlichen, welche auch auf dieser Basis entstehen“, so Volker Bernius. Sichergestellt wird dies durch den peer review-Prozess, ein aufwändiger Vorgang, der die Wissenschaftlichkeit jedes einzelnen Originalbeitrags sicherstellt und unter Umständen bis zu eineinhalb Jahren dauern kann. „Die Redaktion versteht sich als Hebammen: Wir versuchen Autor:innen zu unterstützen und mit ihnen etwas zu bilden.“ Wer einen Beitrag schreiben möchte, kann die Redaktion (Email: redaktion.mu@musiktherapie.de) kontaktieren. Für studentische DMtG-Mitglieder gibt es kostenlose Onlineausgaben!

Der Johannes Th. Eschen-Preis

Auch für die Organisation und Vergabe des Johannes TheodorEschen-Preises  war bis jetzt die Musiktherapeutische Umschau und Volker Bernius verantwortlich. Seit diesem Jahr wird der Preis von drei Verbänden verantwortet, der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft (DMtG), dem Österreichischen Berufsverband der Musiktherapeut:innen (ÖBM) und vom Schweizer Fachverband Musiktherapie (SFMT). Der Preis, der nach dem gleichnamigen Professor, früheren Leiter des Instituts für Musiktherapie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) und jahrelangen Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Musiktherapie (Vorgänger der DMtG) benannt wurde, wird seit 2000 alle zwei Jahre an besonders gute Abschlussarbeiten vergeben.

Das Ziel ist, Autor:innen zu unterstützen, Wissensschatz zu erweitern und wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Sieben Arbeiten waren in diesem Jahr nominiert, darunter als einzige Deutsche Jahr Katharina Gatti, die uns eingehend darüber berichtet.

„Forschung kann lebendig sein und Spaß machen.“

Davon ist Katharina Gatti überzeugt, denn sie hat es selbst erlebt: Ihre Masterarbeit „Klang(t)räume“ befasst sich mit app-gestütztem therapeutischen Songwriting mit Jugendlichen, und von Langeweile kann hier keinesfalls die Rede sein. Hier noch die ganz aktuelle Nachricht: Katharina Gatti wurde als eine der beiden Preisträgerinnen ausgewählt.

Klang(t)räume

Es ist 2021, Corona hat die Welt fest im Griff. „Unsere Schüler sind am Ende, und wir haben nicht die Kapazität, sie aufzufangen“, erzählen ihr befreundete Lehrkräfte. Sie fragt sich, wie ein Raum geschaffen werden kann, in dem Persönlichkeitsentwicklung stattfinden und Dinge verbalisiert werden können – trotz Corona. So entsteht Klang(t)räume, ein Projekt mit 14 Sechstklässlern eines Gymnasiums, eingeteilt in vier Gruppen. Mithilfe einer App werden Songs geschrieben und aufgenommen, die Themenwahl des Songtextes bleibt den Jugendlichen überlassen. Gatti begleitet den Prozess, ist vom ersten Brainstorming bis zur Fertigstellung an der Seite der Schüler:innen. Der Wunsch nach Normalität, Verlust der Jugend, Identität und soziale Distanz statt Zeit mit der Peergroup sind häufige Themen. Es geht um Ausdruck, Gruppendynamik sowie den kreativen Prozess. Und trotz einiger Hürden, die die Corona Regelungen mit sich bringen, entsteht eine Masterarbeit, die so gut ist, dass sie für den Theodor-Eschen-Preis nominiert wird.

„Es fehlt an der Anerkennung solcher Projekte als Notwendigkeit, als wichtige Präventionsarbeit“

so Volker Bernius. Auch wir sind begeistert und drücken Katharina Gatti die Daumen – der Preistragende wird in Kürze auf der Webseite der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft, Menüpunkt Ueber uns>Ehrungen, und  in der nächsten Ausgabe der Musiktherapeutischen Umschau veröffentlicht.

Wir bedanken uns bei unseren Gästen für Ihre Zeit und wertvollen Eindrücke. Der Termin für das nächste Getümmel wird bald bekannt gegeben – bis dahin wünschen wir einen sonnigen Start in den Frühling!

„Doch ich habe diese Träume

Alle Menschen werden Freunde.

Die Welt – ein besserer Ort

Ohne Machtkampf oder Mord.“

Zitat aus einem Songtext, geschrieben von Jugendlichen im Rahmen der Masterarbeit von Katharina Gatti

Hier die Links zu den Blogbeiträgen vom zweiten OMG (8. Dezember 2022) und vom ersten OMG (6. Oktober 2022)!

 

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Studierendenvertretung

Die Studierendenvertretung der DMtG vertritt die Interessen der Studierenden innerhalb der DMtG. Sie organisiert regelmäßig Studierenden- und Berufseinsteigertreffen in Deutschland, um einen Raum für Begegnungen und den Austausch der Nachwuchs-MusiktherapeutInnen untereinander zu schaffen. Fragen und Anregungen können an die aktuellen Vertreter:innen Susanne Gruss (Bachelor MT, SRH Heidelberg) und Rita Lienesch (Master MT, Theologische Hochschule Friedensau) per email gerichtet werden: studierendenvertretung@musiktherapie.de

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